22. Juni 2021
Eine Invasion in Amerika?

von Jeffrey R. Nyquist

 

«Um in einem zukünftigen Krieg den Sieg zu erringen, wird es nicht ausreichen, Atomwaffen zu besitzen und die Mittel, um sie treffsicher ins Ziel zu bringen. Es wird auch erforderlich sein, dass die Bodentruppen schnell in die Gebiete vorrücken können, in denen die Atomschläge erfolgt sind. Erst wenn dieses Problem gelöst ist, kann man von einer effektiven Ausnutzung von Atomschlägen durch Panzer und Infanterie sprechen zum endgültigen Sieg über den Feind oder für umfangreiche Geländegewinne und entscheidende Vorstöße in die Tiefe
- Marschall Wassili Sokolowski in Sowjetische Militärstrategie, S.343

Im Jahr 1990 sprach ich mit einem mexikanischen Waffen-schmuggler. Wir trafen uns im Haus von irgendjemandem, den wir beide kannten. Der Mexikaner legte eine geladene Waffe auf den Tisch und sprach ausführlich über seine «Liebe» zur Menschheit, seine kubanischen Saufkumpanen in Mexiko und die zukünftige Zerstörung der Vereinigten Staaten. Es gab ein unverkennbar marxistisches Element in der linksextremen Weltanschauung dieses Waffenschmugglers. Aus unserem Gespräch ging klar hervor, dass er Amerika hasste und das kommunistische Kuba liebte. Mein Interesse an der zunehmenden grenzüberschreitenden Kriminalität aus Mexiko war damals durch ein kurz zuvor erschienenes Buch von Joseph D. Douglass Jr. geweckt worden mit dem Titel Red Cocaine - The Drugging of America and the West. Dieses Buch handelt von «langfristigen Geheimdienst-Operationen der Russen und Chinesen, die darauf abzielen, die Demoralisierung und endgültige Unterwerfung des Westens zu erreichen…».



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Nach einer mehrjährigen Vorbereitungsphase stiegen die sowjetischen Geheimdienste im Jahr 1960 in die Welt des Drogenhandels ein. Sie nannten es «Operation Völkerfreundschaft». Der sowjetische Diktator Nikita S. Chruschtschow hatte die Idee vom Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Mao Tse-Tung, der seine Untergebenen im Jahr 1928 angewiesen hatte, «mit dem Opiumanbau im großen Stil zu beginnen». Laut Douglass war «Maos Strategie einfach, Rauschgift einzusetzen um ein Zielgebiet aufzuweichen. Dann, nachdem ein erobertes Gebiet gesichert worden war, den Gebrauch aller Betäubungsmittel zu verbieten und strenge Kontrollen einzuführen, um sicherzustellen, dass der Mohn ausschließlich ein Instrument des Staates zum Einsatz gegen seine Feinde bleibt.» (S.11)

In den 1950er Jahren, nach Stalins Tod, modernisierte die Sowjetunion ihre Strategie. Dies umfasste mehrere Schritte:
(1) Sie gründeten die Patrice Lumumba Universität in Moskau, um Kommunisten aus Ländern der Dritten Welt zu schulen. (2) Sie begannen, Terroristen von verschiedenen «nationalen Befreiungsbewegungen» auszubilden.
(3) Sie bauten Netzwerke für den internationalen Drogen- und Rauschgifthandel auf.
(4) Sie unterwanderten Verbrechersyndikate auf der ganzen Welt und gründeten ihre eigenen Syndikate.
(5) Sie bereiteten weltweit Sabotagenetzwerke vor, die bis zum Jahr 1972 einsatzbereit sein sollten. (S.17-18)

Die Strategie bezüglich dieser fünf Punkte wurde von Douglass wie folgt erläutert: «Rauschgift, Terrorismus und organisierte Kriminalität wurden aufeinander abgestimmt und komplementär angewandt. Drogen wurden eingesetzt, um die Gesellschaft zu zerstören. Der Terrorismus wurde eingesetzt, um das Zielland zu destabilisieren und das revolutionäre Umfeld vorzubereiten. Die organisierte Kriminalität wurde eingesetzt, um die Elite zu kontrollieren. Alle diese drei Instrumente waren langfristige strategische Operationen und alle drei waren im Jahr 1956 in die Planung des Ostblocks integriert worden.» (S.19)

Die Bildung von kriminellen Kartellen und die Unterwanderung des weltweiten organisierten Verbrechens waren zentrale Elemente der «Operation Völkerfreundschaft». Douglass erklärte: «Der Hauptgrund für die Unterwanderung des organisierten Verbrechens war die sowjetische Überzeugung, dass qualitativ hochwertige Informationen – Informationen über politische Korruption, über Geld und Wirtschaft, über internationale Beziehungen, über den Drogenhandel und die Spionageabwehr – beim organisierten Verbrechen zu finden sein würden. Die Sowjets kamen zu dem Schluss, dass sie außerordentlich vielversprechende Möglichkeiten zur Kontrolle vieler Politiker bekommen würden und Zugang zu den besten Informationen über Drogen, Geld, Waffen und Korruption aller Art hätten, wenn sie die organisierte Kriminalität erfolgreich unterwandern könnten.» (S.18)

Wie erfolgreich war die sowjetische und chinesische Strategie bei der Subversion der Vereinigten Staaten? Zweifellos haben sie Amerikas Banken kompromittiert. Sie haben viele Politiker gekauft. Sie haben Bürokraten korrumpiert, Polizeibeamte und Geheimdienstler. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem Erfolg, den sie in Mexiko hatten.



Chinesen und Kubaner in Mexiko


Im Jahr 2003 veröffentlichte ein Journalist aus Las Vegas namens Scott Gulbransen ein Buch mit dem Titel The Silent Invasion. Es behandelte die chinesische und kubanische Infiltration Nordmexikos und der Südgrenze der USA. Durch die Vermittlung eines Zuhälters aus Tijuana namens Reynaldo erhielt Gulbransen ein Interview mit dem Führer einer kommunistischen Gruppe namens La Conquidistas.

Seinen Kopf gesenkt haltend wurde Gulbransen zu einem geheimen Ort gefahren. Als er wieder aus dem Fenster schauen durfte, sah er ein Schild auf dem ein bewaffneter Mann zu sehen war, der auf ein Bild des Bundesstaates Kalifornien zeigte. Auf dem Schild stand «Viva Mexico, Viva Baja California». Als er am Treffpunkt ankam, wurde er durchsucht. Männer mit automatischen Waffen und roten Halstüchern bewachten den Ort. Gulbransen wurde zu einem Wohnwagen im hinteren Bereich des Grundstücks geführt. Ihm wurde gesagt, er solle El Jefe (den Chef) mit «Señor» ansprechen und nicht zu viele Fragen stellen. Beim Betreten des Wohnwagens überkam ihn der Geruch von Katzenpisse. Hinter einem massiven Ahorn-Schreibtisch saß ein großer Mann in einem Tarnanzug, der eine billige Sonnenbrille trug und eine Zigarette rauchte. Es kam zu folgendem Dialog:

El Jefe: «Sie sind also der Reporter?»

Gulbransen: «Nein. Ich schreibe ein Buch über die amerikanisch-mexikanische Grenze

   

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El Jefe: «Das weiß ich. Und was wollen Sie über die Grenze und die Menschen in Mexiko schreiben?»

Gulbransen: «Ich habe vor, die Probleme Ihres Volkes zu erläutern und einige der seltsamen Dinge, die hier unten vor sich gehen

El Jefe: «Was für seltsame Dinge, mein Freund?»

Gulbransen: «Nun, es gab Vorfälle mit unserer Grenzpolizei, die behauptet, dass sie von mexikanischen Soldaten beschossen worden sei und von Soldaten, die Chinesen zu sein schienen.»

El Jefe: «Sehr gut. Aber ich muss Ihnen sagen, Sie gehen einen gefährlichen Weg. Abgesehen davon wird ihnen niemand glauben, egal was Sie finden

El Jefe sagte dann zu Gulbransen: «Wir sind das wahre mexikanische Volk, das die wirtschaftliche Unterdrückung durch die Vereinigten Staaten satt hat. Wir wollen unsere Freiheit und wir wollen unsere nördlichen Provinzen Tejas, Nuevo Mexico, Arizona und Alta California.»

Frage: Warum glaubte dieser Wahnsinnige mit seiner billigen Sonnenbrille, er könne der weltgrößten Militärmacht vier Bundesstaaten entreißen? El Jefes Antwort war: «Wir haben Freunde auf der ganzen Welt.» War das ein Hinweis auf China und Kuba? El Jefe lachte und beendete das Interview. Als Gulbransen ging, sagte El Jefe: «Erzählen Sie den fetten Amerikanern vom wahren Mexiko. Sagen Sie ihnen, dass der Tag, an dem sie bezahlen werden, bald kommt. Schon sehr bald

Diese Begegnung machte Gulbransen neugieriger denn je. Also leitete er eine umfangreiche Untersuchung ein. Was hat er dabei herausgefunden? Er stieß auf Zeugenaussagen von verschiedenen Quellen, die darauf hinwiesen, dass chinesische Schiffe Waffen, Munition, Uniformen und Männer über den Hafen von Ensenada nach Baja California brachten. Außerdem sagten ihm Grenzbeamte, dass die Chinesen Uniformen und Munition in die USA schmuggeln.

Dann war da auch noch die Geschichte des Polizisten Jesus de la Rosa aus Tijuana. Weil de la Rosa aufrichtig war und keine Bestechungsgelder annahm oder seine korrupten Kollegen denunzierte, gewann er das Vertrauen seiner Vorgesetzten. Eines Nachts wurde de la Rosa von seinem Vorgesetzten gebeten, zu einem Wüstenort südlich von Mexicali zu fahren, um sich mit einem Kubaner zu treffen. Dort erhielt er ein Geldbündel mit einer Einkaufsliste, die Munition, Bier, Reis, Zement und Polizeiuniformen aus Tijuana umfasste. Der Kubaner bat de la Rosa darum, diese Sachen zu liefern. Es handelte sich um einen fortlaufenden Auftrag. Nachdem er mehrere Versorgungsfahrten zu diesem Wüstenort gemacht hatte, fragte de la Rosa den Kubaner, was dort los sei. Der Kubaner vertraute ihm und führte ihn durch ein geheimes «Armeelager». Der erste Soldat, auf den er traf, sprach eine europäische Sprache, hatte blondes Haar und eine riesige Narbe auf der Stirn. Dort standen zehn schwarze Zelte und an eines davon war eine Satellitenschüssel angeschlossen. De la Rosa war in der mexikanischen Armee gewesen und begriff, dass dieses Lager kein mexikanisches war. In dem Lager waren chinesische, nordkoreanische und kubanische Kommandotruppen. Jesus de la Rosa sagte zu Gulbransen: «Es ist mir egal, ob die Leute mich für verrückt halten, aber ich denke, die USA werden angegriffen werden. Chinesen, Koreaner, Kubaner – sie alle hassen die USA. Was ich nicht verstehe, ist, was Mexiko damit zu tun hat und wieso die USA es nicht sehen können

Einige Monate nach dieser Aussage wurde de la Rosa ermordet. Gulbransen erklärte: «Mehrere andere Quellen, die in diesem Buch nicht genannt werden… haben ebenfalls Schwierigkeiten bekommen. Einige verloren plötzlich ihren Arbeitsplatz, andere erkrankten an ungewöhnlichen Krankheiten. Wieder andere wurden aufgrund ihrer Mitwirkung schikaniert und sogar körperlich bedroht.» (S.208)


Ich habe im Juni 2003 mit Gulbransen korrespondiert. Er hatte nach der Veröffentlichung seines Buches eine schwierige Zeit. Er sagte: «Ich wurde verfolgt, hatte Auffahrunfälle mit Autos und diese Autos haben auch mein Haus beschattet. Es ist immer das gleiche Automodell – Ford Taurus Limousinen. Verschiedene Farben, aber immer das gleiche Modell. Wenn sie auf mich auffahren ist es normalerweise von hinten an einer Ampel. Ich steige aus, um die Versicherungsangaben auszutauschen, und sie fahren davon. Einmal sagte mir der Fahrer (immer weiße Männer zwischen 25 und 35), ich hätte Glück, dass ich nicht getötet wurde und raste dann davon. Ich habe sie der örtlichen Polizei gemeldet und die Untersuchung wird jedes Mal eingestellt. Ich habe auch die Beschattung meines Hauses gemeldet und jedes Mal unternimmt die Polizei gar nichts. Ich wurde auch zu Fuß verfolgt wenn ich in New York bin und auch mehrmals mit meiner Familie beim Einkaufen. Es ist immer derselbe Typ eines weißen Mannes, der mir folgt, gerade genug, um gesehen zu werden. Beinahe so, als ob sie wollen, dass ich es bemerke und Angst bekomme… aber ich habe keine Angst. Ich wurde auch von attraktiven Frauen angesprochen… die flirten (ich bin verheiratet und habe zwei Kinder) und kryptische Dinge sagen wie ‹Du siehst so aus, als seist Du sicher…› oder ‹Pass auf, dass du nicht verletzt wirst.› Das alles kommt aus dem Nichts und ohne jeden Zusammenhang.»

    

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War Gulbransen paranoid? Ich glaube eher nicht. Nietzsche schrieb einmal: «Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.» Vor ungefähr einem Jahrzehnt (mehr oder weniger) rief ich Gulbransen an, um zu hören, wie es ihm geht. Er hörte sich gut an. Er war froh, dass sein mexikanisches Abenteuer hinter ihm lag. Er hatte beschlossen, das Thema nie wieder anzurühren. Können Sie es ihm verdenken?


Warum Atomwaffen nicht genug sind

Das Zitat aus der sowjetischen Militärstrategie, mit dem ich diesen Aufsatz begann, ist etwas, das die meisten US-Militärexperten übersehen haben. Da chinesische Generäle in marxistisch-leninistischen Schulen ausgebildet wurden und dieselbe Philosophie wie sowjetische Generäle teilen, herrscht in China und Russland dieselbe strategische Denkweise. Diese Leute denken nicht wie amerikanische Generäle. «Um in einem zukünftigen Krieg den Sieg zu erringen», heißt es in ihrer Doktrin, «wird es nicht ausreichen, über Atomwaffen zu verfügen… [sondern] es wird auch erforderlich sein, dass die Bodentruppen schnell in die Gebiete vorrücken können, in denen die Atomschläge erfolgt sind. Erst wenn dieses Problem gelöst ist, kann man von einer effektiven Ausnutzung von Atomschlägen durch Panzer und Infanterie sprechen zum endgültigen Sieg über den Feind oder für umfangreiche Geländegewinne und entscheidende Vorstöße in die Tiefe.»

Stellen Sie sich das so vor: Bomben können ein Land nicht erobern. Das können nur Soldaten. Die eigentliche Frage ist: Wie würden Sie chinesische Soldaten in den ersten Tagen eines Krieges in die Vereinigten Staaten bringen? Es gibt mindestens drei Szenarien:
(1) Sie könnten Truppen am Vorabend eines Krieges per Schiff in vorbereitete Enklaven in Mexiko verlegen.
(2) Sie könnten Truppen auf dem Seeweg in Richtung amerikanischer Häfen verschiffen.
(3) Sie könnten Truppen zu speziell vorbereiteten Flugplätzen fliegen.

Heutzutage legen chinesische Schiffe überall an der Westküste und in Mexiko an. Wir denken nie über diese Schiffe nach im Hinblick auf ihre militärische Seetransportkapazität. Aber in Wahrheit können sie Truppen und Nachschub genauso leicht nach Nordamerika transportieren wie Konsumgüter. Was Scott Gulbransen vor fast zwanzig Jahren in Ensenada erfahren hat, war nichts im Vergleich zu den Mengen, die heute jeden Tag in Südkalifornien oder in der Bucht von San Francisco entladen werden. Was könnten sie in unsere Häfen verladen, wenn der Ausbruch eines Krieges bevorsteht? Sind dort jetzt Truppen, die unsere Häfen bewachen?

Der GRU-Überläufer Stanislav Lunev erzählte mir, dass die russischen und chinesischen Pläne für eine Invasion Amerikas auf der deutschen Invasion in Norwegen im Jahr 1940 aufbauen. Die Deutschen infiltrierten Norwegen mit «Touristen». Sie hatten versteckte Depots mit Uniformen und Waffen. Die Deutschen setzten auch Soldaten in Handelsschiffe (anstelle der üblichen Waren). Sie segelten direkt an der britischen Marine vorbei. Warum? Weil sie nicht wie militärische Truppentransporter aussahen. Stellen Sie sich vor, welchen Zugang China zu unseren Hafenanlagen hat. Stellen Sie sich auch vor, welchen Zugang die Chinesen zu Landebahnen haben, die man nutzen könnte, um Truppen tief in amerikanisches Territorium zu transportieren. (Und ja, es gibt solche Landebahnen!)



«Birds of a feather prepare together»


Die chinesischen Kommunisten sprechen jetzt offen über einen Krieg mit den Vereinigten Staaten. Betrachten Sie die Schlagzeile der Newsweek, die lautet: «Nachdem Biden eine COVID-Untersuchung angekündigt hat, melden die chinesischen Staatsmedien, dass sich das Land auf einen Atomkrieg mit den USA vorbereiten müsse.» Betrachten Sie eine weitere beunruhigende Schlagzeile der Newsweek vom 10. Juni: «China verstärkt seine Streitkräfte in ‹bedenklichem und anhaltendem Umfang›, sagt ein Top-US-General.» Laut diesem Bericht warnte der Vorsitzende der Joints Chiefs of Staff, General Mark Milley, «am Donnerstag davor, dass Chinas Militär seine Fähigkeiten schnell ausbaut, und er sagte, dass die USA Schritte unternehmen müssen, um sicherzustellen, dass sie in Zukunft ihre militärische Überlegenheit behalten». Aber China ist nicht die einzige Sorge der USA. Am 26. Mai machte General Milley eine noch bemerkenswertere Bemerkung. Er warnte davor, dass das «strapazierte» Verhältnis zu China und Russland eine dringende Verbesserung der Beziehungen erfordert, um einen «Krieg der Großmächte» zu verhindern.

Das ist ein seltsamer Ratschlag, der da von unserem führenden General kommt. Seit dreißig Jahren arbeiten wir daran, die Beziehungen zu Russland und China zu verbessern. Und wohin hat uns das geführt? Wir haben den Russen und Chinesen alles nachgesehen. Sie nutzen uns auf Schritt und Tritt aus. Sie stehlen und sie lügen. Sie brechen Verträge. Sie verhalten sich aggressiv gegen ihre Nachbarn. (Russland gegen die Ukraine, China gegen Hongkong.) Wir haben ihnen Kredite, Technologie und noch mehr gegeben. Und was bekommen wir jetzt dafür? Amerika stellt jetzt fest, dass Russland und China sich gegen uns wenden.



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General Milley sagt, wir müssen die Diplomatie bemühen, um uns aus diesem Schlamassel zu befreien. Aber die Diplomatie hat uns erst in diese Situation gebracht, nämlich als Kissinger und Nixon vor Jahrzehnten auf «die China-Karte» gesetzt haben. Und jetzt möchte General Milley, dass Präsident Biden auf «die Russland-Karte» setzt – gerade so als ob Russland und China unsere Karten seien, die wir leichtfertig ausspielen könnten. Nein! Russland und China sind Spieler, keine Karten, und sie haben uns ausgespielt.

Mit Verlaub, General Milley, aber es liegt nicht an uns, einen Konflikt der Großmächte zu verhindern. Wir haben läppisch versagt, das Gleichgewicht der Kräfte zu wahren. Wir haben fälschlicherweise geglaubt, Russland und China seien Feinde, die sich niemals zusammenschließen würden. Unsere «brillanten» Staatsmänner und unsere Pentagon-Strategen haben keine Vorbereitungen für diesen Fall getroffen. Dabei gab es schon seit Jahrzehnten Warnungen vor genau dieser Entwicklung – von russischen Überläufern! Im Jahr 1984 warnte der KGB-Überläufer Anatoliy Golitsyn davor, dass das chinesisch-sowjetische Zerwürfnis eine Täuschung sei, dass Moskau und Peking nach dem «Zusammenbruch» der Sowjetunion geschickt das Gleichgewicht der Kräfte gegen Amerika verschieben würden, um plötzlich ihre Kräfte zu einer, wie er es nannte, «geballten Faust» zu bündeln. Im Jahr 1998 warnte der GRU-Überläufer Stanislav Lunev davor, dass Russland und China einen Kriegsplan gegen Nordamerika entwickelt hätten. Es werde eine Invasion geben, bei der Russland Alaska und Teile Kanadas einnehme, während China die unteren 48 Staaten besetze. «Strapazierte» Beziehungen sind nicht die Ursache unseres Problems, General Milley. Die Ursache ist vielmehr unsere eigene strategische Unfähigkeit und unsere Bereitschaft, in jede Falle zu tappen, die unsere Feinde uns stellen.

Amerikas Politiker haben versagt. Sie haben die Strategie ihrer Feinde nicht durchschaut. Sie waren noch nicht einmal in der Lage, ihren Feind richtig zu identifizieren. Lassen Sie es mich ganz einfach erklären: China ist Teil des «sozialistischen Lagers». Russland ist Teil des «sozialistischen Lagers». Kuba und Nordkorea sind Teil des «sozialistischen Lagers». Ihre langfristige Strategie zielt darauf ab, die Vereinigten Staaten zu besiegen. Es ist eine umfassende Strategie, die alle Bereiche von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft einbezieht. Sie hatten nie vor, ihren Völkern die Freiheit zu geben. Sie hatten nie vor, ihre Feindschaft uns gegenüber abzulegen. Und doch wollten unsere Eliten glauben, der Kalte Krieg sei vorbei. Sie wollten an den sogenannten «Zusammenbruch des Kommunismus» glauben. Aber es war alles Nonsens. Man braucht nur die Augen zu öffnen. Schauen Sie sich Venezuela oder Kuba oder Afrika oder Mexiko an! (Oder sogar Kanada!)

Unsere Experten und unsere Professoren haben uns erzählt, dass der Kommunismus ein gescheitertes Wirtschaftssystem sei. Das war unsere Verblendung; aber ich sage Ihnen: Ein kommunistisches Wirtschaftssystem hat es nie gegeben. Die Sowjetunion und Rotchina hatten nie ein solches System. Der Ostblock hat immer einen Staatskapitalismus praktiziert, der den Konsum einschränkte (so wie auf einer Plantage der Konsum der Sklaven einschränkt wird). Im Kommunismus geht es nicht wirklich um Wirtschaft. Es geht um die Weltrevolution und um die Erlangung absoluter Macht.

Was auch immer die Chinesen und ihre Verbündeten bislang in Mexiko unternommen haben, Sie können darauf wetten, dass es heute mehr Chinesen in Baja California gibt als je zuvor. Sie können auch darauf wetten, dass China genau hier, in den Vereinigten Staaten, Waffen und Uniformen versteckt. Black Lives Matter kann abtreten. Jetzt kommen die richtigen «Befreier».

In Moskau und Peking wusste man immer, dass Amerika niemals ein wirklich «sozialistisches» Land werden würde. Wozu brauchen sie auch ein sozialistisches Amerika? Die Vereinigten Staaten müssen dem Erdboden gleichgemacht werden, sagte Stalin in den 1930er Jahren, wenn «die gegenwärtige kapitalistische Einkreisung [der UdSSR] durch eine sozialistische Einkreisung [des Kapitalismus] ersetzt wird». Die marxistische Machtübernahme in Amerika soll das Land nur aufweichen, um seine Zerstörung vorzubereiten.

Aber seine Zerstörung ist nicht das endgültige Ziel. Wie der Text von Sokolowski erklärt, werden Bodentruppen notwendig sein, um das Land zu erobern. Truppen und Panzer werden benötigt, um «schnell in die Gebiete vorzurücken, in denen die Atomschläge erfolgt sind». In dem eingangs zitierten Absatz aus Sokolowskis sowjetischer Militärstrategie lautet der letzte Satz: «Wenn erforderlich, sollten die Fahrzeuge [zum Truppentransport] zusammen mit den Truppen auf dem Luftweg transportiert werden können

Was würden Sie sagen, wenn ein chinesischer General ein 200 Quadratmeilen großes Areal in Texas erwirbt, um einen fragwürdigen Windpark zu bauen? Was würden Sie sagen, wenn derselbe chinesische General eine 10.000 Fuß lange Start- und Landebahn auf demselben Grundstück bauen würde? Schauen Sie sich das nachfolgende Video an und entscheiden Sie selbst, ob ich mich irre:

Youtube.de - Kyle Bass: Communist China Controls 200 Sq Miles in Texas Next to Major Air Force Base

 



Jeffrey R. Nyquist
, Jahrgang 1958, studierte Politikwissenschaft an der University of California in Irvine. Er verfasste mehrere Bücher und schreibt für verschiedene konservativ-libertäre Zeitschriften und Online-Magazine. Er betreibt die Internetseite www.jrnyquist.com.

 

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